Kolmanskop

Kolmanskop
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Kolmanskop

Coleman’s Hill, Kolmanskuppe, Kolmanskop; drei Sprachen, ein Name. Drei Bezeichnungen, die dasselbe bedeuten für eine Stadt, die keine mehr ist.
Coleman’s Hill, der Hügel, auf dem Coleman, einem Nama, im Sandsturm die Ochsen durchbrannten. Kolmanskuppe, die Stadt, die durch den Diamantenrausch am Anfang des 20. Jahrhundert ihre Blütezeit erlebte. Und Kolmanskop, die Geisterstadt, zu der heute Touristen pilgern, um zu sehen, wie die Natur sich zurückholt, was ihr einst gehörte.
Coleman wurde, als er auf diesem Hügel verdurstete, von der Natur getötet. Kolmanskuppe zerstörte dann die Natur. Arbeiter trugen den Sand ab und durchsiebten ihn auf der Suche nach Diamanten, zurück blieb eine Mondlandschaft aus nackten Steinen. Aber Kolmanskuppe florierte. Die Weißen lebten im Luxus. Sie hatten alles, was sie benötigten - von der Eisfabrik bis zur Kegelbahn. Und als aller Sand abgetragen, alle Diamanten eingesammelt waren, wurde aus Kolmanskuppe Kolmanskop. Die Menschen gingen, die Häuser blieben, nur der Sand kam zurück. Langsam, vom Wind getrieben, Sandkorn für Sandkorn.
Heute kommen die Menschen wieder. Nicht, um die Häuser auszugraben. Nicht, um den Sand abzutragen. Auch nicht, um Diamanten auszusieben. Sie kommen, um zuzusehen, um dabei zu sein. Sie erkennen die Poesie darin, wie lebendige Wüste die tote Stadt in Besitz nimmt.


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