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So etwas war mir noch nie passiert: ein einheimischer Führer, der auf sein Trinkgeld verzichtete! Aber er hatte es sich auch nicht verdient.
Hier in Twyfelfontein, im Tal mit der „zweifelhaften Quelle“, hatten vor mehreren tausend Jahren Buschleute gelebt, dann versuchte vor ungefähr einem Jahrhundert ein Farmer sein Glück und seither kommen nur noch Touristen. Zum Schutz der Anlage dürfen diese das Gelände nur in Begleitung eines Führers betreten, trotzdem leuchtet oben auf dem großen Stein mit Tiergravuren ein gelber Farbfleck – Vandalen, meinte unser Führer. Aber außer dieser Auskunft leistete er nicht viel.
Er zeigte uns die wichtigsten Felsgravuren, aber zu vielen anderen brachte er uns nicht. Er erläuterte einige der Darstellungen, aber zu den abstrakten Zeichen sagte er nichts. Dann erzählte er noch einen schwachen Witz und machte sich auf den Rückweg. Und als wir auf dem Parkplatz ankamen, saß er bereits bei Kollegen im Auto um heimzufahren.
Wegen dieser kurzen und oberflächlichen Führung blieb uns leider das Besondere dieses Ortes, wie ich es in Erinnerung hatte, verschlossen. Und trotzdem sind die Felsgravuren der Buschleute immer wieder einen Besuch wert.
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